Guten Morgen Allerseits,
ich habe zur Zeit einen Roller auf meinem OP-Tisch, der laut Vorbesitzer nicht mehr startete.
Es handelt sich um folgenden Roller
Luxxon Retro Cruiser 50ccm / 45Km/h
ZN50QT-H
4-Takter
Baujahr 2019
Euro 4
2500 KM gelaufen
Als Erstes habe ich die Kompression gemessen. Lag unter 3 bar.
Beim Überprüfen des Ventilspiels festgestellt, Einlass war weit über 0,1 und Auslass kein Spiel.
Beides auf stramme 0,1 eingestellt. Jetzt lag die Kompression bei knapp 10 bar.
Anfangs wollte der Roller nicht starten. Nachdem ich den Luftfilter demontiert hatte und den
Vergaser mit der Hand zugehalten habe lief er dann. Luftfilter wieder montiert, Motor dreht extrem hoch,
sodass das Hinterrad sich mitdrehte und selbst mit der Bremse kaum zu stoppen war.
Die Standgasschraube war weit über die Hälfte reingedreht. Die Schraube habe ich dann wieder soweit zurück
gedreht, dass sich das Hinterrad nicht mehr drehte.
Nach ein paar Minuten ging die Drehzahl dann weiter runter. Denke nachdem der Choke geschlossen war.
Leider fiel die Drehzahl immer weiter ab bis der Roller ausging. Der Roller lässt sich dann zwar wieder starten,
geht dann aber innerhalb kürzester Zeit (unter einer Minute) wieder aus
An der Gemischschraube habe ich bewusst nichts gemacht, da es ein Euro 4 ist.
Mir ist auch leider nicht bekannt ob und was der Vorbesitzer an der Kiste gefummelt hat.
Ist es möglich, dass es sich hier um ein thermisches Problem handelt und z.B. durch Materialausdehnung
die Kompression nachlässt? Denke da an das Auslassventil, welches zu stramm war, und es hier jetzt zu
Problemen am Ventilsitz kommt.
Oder eventuell der Drosselklappensensor verstellt? Da würde ich erstmal nur ungern dran rumschrauben.
Ich habe dieses Phänomen bereits bei anderen 4-Taktern (Euro 2) beobachtet und da bisher keine Lösung gefunden.
Hoffe ihr habt ein paar gute Denkanstösse für mich.
Gruß Andy