Beiträge von io2345

    Ebenfalls noch im "unter 1€" Bereich und wahrscheinlich zuverlässiger als der Widerstand wäre ein CMOS-Flipflop wie der CD4013B, mit dem man die Eingangsfrequenz vom Sensor halbieren kann. Ich hab's nicht ausprobiert, aber wenn es jemand testen mag, wäre interessant. Natürlich auf eigene Gefahr.

    Die Idee ist mir beim Sinnieren darüber gekommen, wie das mit einem simplen Widerstand funktionieren soll.

    Vorweg: Das ist nix für Elektronik-Unerfahrene, wegen der Empfindlichkeit des Bauteils gegenüber statischer Aufladung. Ansonsten sollte es kein Problem sein, vielleicht sogar ohne weitere externe Bauteile. Der Chip geht bis 18V Betriebsspannung, das müsste auch unter ungünstigen Bedingungen reichen. Unbenutzte Ein/Ausgänge müssen auf definiertem Pegel liegen (sprich: auf Masse verbinden). Man verwendet nur eines der beiden FFs als T-FlipFlop. Für diesen Zweck verbindet man den invertierten Ausgang Q-Strich mit dem Dateneingang D. Der Clock-Eingang wird mit dem blauen Kabel verbunden, das vom Sensor kommt. Hier am besten noch eine Kapp-Diode (z.B. 1N4001) einfügen, die die negative Halbwelle auf -0,5 Volt begrenzt (Markierung der Diode zeigt zum Clock-Eingang, andere Seite auf Masse). Der Ausgang Q wird entweder mit der "falschen CDI" über das blaue Kabel verbunden - oder gleich mit dem rosa Kabel, das zur ECU geht. Sollte auch klappen, da am Ausgang ein sauberes Rechteck-Signal rauskommen müsste. Mit dem Ausgangsstrom bin ich mir nicht sicher, die CMOS-Chips sind da nicht so kräftig. Vielleicht für den ersten Test eine Treiberstufe in Form eines NPN-Transistors in Emitterschaltung nachschalten und messen, wieviel Strom (im durchgeschalteten Zustand des Transistors) dann auf der CE-Strecke fließt. Wenn das nur ein paar mA sind, geht's auch ohne.

    Das ist bei meinem Nova Retro Euro4 auch so. Denke, das ist "normal". Bei kaltem Motor merkt man's kaum, sobald er warm ist, deutlich. Meiner Meinung nach ist das Signal vom Speedsensor an der ECU nicht sauber, sondern hat Störungen drauf. Habe leider kein vernünftiges und schon gar nicht mobiles Oszi, um das während der Fahrt aufzuzeichnen.

    Weit gefahren bin ich nicht, ein paar hundert Meter die Straße rauf und runter, aber schon bis Anschlag, sprich 45 km/h. Konnte keinen Unterschied merken. Nach meiner Messung ist das unbelastete Signal vom Sensor max. 4V (mit Multimeter gemessen) und hat nur ein paar mA Kurzschlussstrom. Der Ausgang von der CDI hat ebenfalls max. 4V.

    Die in Beitrag #36 zu sehende überlagerte Sinuskurve wird übrigens (soweit ich's beurteilen kann) von der ECU rückwärts in die CDI eingespeist. Ein sauberes Rechteck ist's dann nicht mehr, und wird mit steigender Radgeschwindigkeit immer schlechter.

    Die Aussage, dass es manche Roller ohne CDI gibt, kann ich nachvollziehen und bestätigen: Stecker von der CDI abgezogen, Eingang (blau-weisses Kabel) und Ausgang (rosa Kabel) verbunden. Ergebnis: Roller fährt identisch wie vorher. Die CDI ist also gar nicht nötig. Hää?

    Mc Stender, ich schätze deinen Sachverstand sehr, aber ich glaub in dem Fall ist es tatsächlich so, wie ich schrieb. Steht das Hinterrad, habe ich kein Signal am Ausgang (bei eingeschalteter Zündung). Drehe ich langsam und dann allmählich schneller, bekomme ich am Ausgang ein Rechteck-Signal, dessen Frequenz mit steigender Drehzahl ansteigt und ein relativ gleichbleibendes Verhältnis Frequenz zu Impulsdauer hat. Das tut es bei kaltem wie warmem Motor. Müsste das Signal nicht irgendwann verschwinden oder sich zumindest die Impulsdauer deutlich verkürzen, wenn es der Kaltstarter wäre? Insbesondere aber die Tatsache, dass das rosa Kabel (Ausgang "CDI") an den Eingangpin 6 an der ECU geht (habe ich mittlerweile verifiziert), wo laut Schaltplan das Geschwindigkeitssignal ankommt, sollte letzte Zweifel beseitigen.

    Motor kalt oder warm macht keinen Unterschied.

    Das ganze funktioniert auch wenn der Motor aus ist und man mit der Hand das Hinterrad dreht. (linkes Bild)

    Bei laufendem Motor liegt noch eine (deutlich kleinere) Sinuskurve drüber (rechtes Bild)

    Lasst euch von den Frequenzangaben auf den Bildern nicht verwirren...


    scope_ohne.jpg    scope.jpg

    Die Verbindung CDI <-> ECU war getrennt bei meiner Messung, das rosa Kabel hatte ich aus dem Stecker ausgeclipst.

    Ich beziehe mich mit meinen Tests und Bildern natürlich nur auf den mir zur Verfügung stehenden Roller. Modellbezeichnung habe ich so genau wie möglich in Beitrag #3 angegeben, Ich bin gespannt, was andere berichten. So groß dürften die Unterschiede bei den Chinesen - zumindest bei der üblichen 50cccm GY6-Motor Blaupause - aber nicht sein (meine persönliche Einschätzung).

    Ich versuche im Laufe der Woche noch ein Bild der Signalkurve am CDI-Ausgang mit meinem Software-Oszi zu machen.

    Ich werd nochmal messen bei warmem Motor, danke für den Tipp. Denke aber schon, dass es so ist, wie ich oben geschrieben habe. Der fragliche Anschluß 6 der CDI ist laut Handbuch aus Beitrag #1 nämlich genau der Pin, an dem die Speedinformation eingespeist wird (vgl. Seite 7 des Handbuchs bzw. PDF-Seite 9). Die machen das bei dem französischen Hersteller nur anders und nehmen die Speedinformation offenbar vom Tacho ab. Wahrscheinlich Umdrehungen der Tachowelle oder so was in der Art...

    So, jetzt aber weiter im Text. In diesem Beitrag

    speedsensor-manipulieren-mit-mikrokontroller...

    wurde ja schon mal das Signal vom Speedsensor analysiert (Bilder Beitrag #34). Da kommt eine Reihe von schönen Kurven (eher Dreieck-Signal) an, die über das blaue Kabel an die CDI gehen. Das Signal hängt stark ab von der Drehzahl des Hinterrads. Je höher die Drehzahl desto größer Frequenz und Amplitude des Signals. Damit konnte ich in einem ersten Versuch der digitalen Verwertung jetzt nicht direkt etwas anfangen.

    Bei meiner Suche bin ich nun auf den Ausgang der CDI gestossen, das ist das rosa Kabel (geht offenbar zur ECU Pin 6). Da sieht das Signal schon "freundlicher" aus: Ein schönes Rechteck-Signal (bei eingeschalteter Zündung und drehendem Hinterrad), das auch in der Amplitude nicht bei 0 anfängt, sondern zwischen knapp 2 und 4 Volt liegt (gemessen mit Multimeter und Software-Oszilloskop). Besitzer eines echten Oszilloskops möchte ich ermuntern, Bilder des Signals zu posten. Ich vermute, dass das die einzige Aufgabe der E4-CDI ist, das "schönere" Signal zu liefern. Die hat ja nur vier Anschlüsse: Schwarz = Zündplus, blau = Eingang, rosa = Ausgang, grün/weiss = vermutlich Masse (hab ich noch nicht nachgemessen).

    Weitere Details zum Speedsensor: Im dem Beitrag zwei weiter oben sieht man im rechten Bild die Steckverbindung am blauen Kabel. Dort kann man die Leitung vom Speedsensor auftrennen (Bild 1)

    Das blaue Kabel geht dann weiter an die CDI (Bild 2)

    Der unbelegte Stecker auf der linken Seite ist ideal für Bastler, da alles Nötige schon vorhanden ist: Masse (grünes Kabel), Dauerplus (rotes Kabel), Zündplus (rot-weisses Kabel)

    Noch weitere Bilder - hier von dem, was sich im Beinschild verbirgt: Beschriftet habe ich die Anschlüsse für den Scheinwerfer, die linke Armatur mit Fern-/Abblendlichtschalter, Hupe, Blinker (eines der beiden Kabel ist ausgesteckt, das passende 6-polige "Weibchen" direkt darunter) sowie die Blinkerverbindungen. Es gibt außerdem einen nicht isolierten, freien Stecker (der mit dem türkisen Ring). Das gleiche nochmal von oben fotografiert, damit man die Farben besser erkennen kann.

    Dann noch das Innenleben der Armatur links.

    Habe bisher keinen Schaltplan der China-Euro4-Modelle gefunden. Dann müssen wir uns halt selbst mal umsehen.

    Anbei Bilder des Innenlebens eines Retro Star Modell 2019 (ZN50QT-A, Typ ZNAV50 Version ZNAVB Unterkategorie L1e-B):


    Im Batteriefach ist die Batterie plus Sicherung sowie ein unbelegter Stecker, Funktion unbekannt (eventuell der o.g. Diagnoseanschluss). Daneben, von der Klappe rechts neben der Sitzbank zugänglich: Der Blinkgeber. Der Stecker der CDI von hinten und die CDI selbst.

    Dann Stecker an der ECU von hinten und unten, sowie von vorne unten/vorne. Bild der ECU von vorn mit Beschriftung und Kabel an der Zündspule.


    Batteriefach.jpgBlinkgeber.jpgCDI Stecker.jpgCDI.jpgECU Kabel hinten.jpgECU Kabel unten hinten.jpgECU Kabel unten vorne.jpgECU Kabel vorn.jpgECU vorn.jpgZündspule.jpg

    Ihr kennt sicherlich das Handbuch der E4 ECU von Dell Orto

    http://www.crservice.dk/Peugeo…%20Peugeot%20Euro%204.pdf

    Das ist in meinen Augen nicht komplett, oder bei Chinarollern schlicht anders gelöst. Auf Seite 6 wird ein Geschwindigkeitsgeber als Signaleingang der ECU genannt (Nummer 6), im Schaltplan auf Seite 13 fehlt dieser allerdings in der Legende, was zunächst verwirrend ist. Auf Seite 9 steht dann, dass die Fahrzeuggeschwindigkeitsinformation vom Tacho kommt, und an Pin 6 der ECU eintrifft - aha, dort ist auch das entsprechende Symbol im Schaltplan eingezeichnet. Geht also der von einigen durchgeführte Mod mit Widerstand (oder Digispark) am Sensorsignal eigentlich auf den Wert der Motordrehzahl und nicht auf die Geschwindigkeit?

    Welches Kabel geht bei euch an Pin 6? Eines vom Motor, eines vom Instrument, (gar keines)?


    Die Farbangaben im Schaltplan sind im übrigen auf Französisch, und entsprechen (soweit meine Französischkenntnisse noch reichen):

    VE=grün, RG=rot, JN=gelb, MR=braun, BA=weiss, BE=Blau, NR=schwarz, RS=rosa, VI=violett, OR=orange

    Das gesuchte Kabel an Pin 6 der ECU sollte somit blau-weiss sein.


    Im Schaltplan wird weiterhin ein Element "K-Line" (13) genannt. Was hat es damit auf sich? Hätte mal blind auf den Kill-Schalter getippt - stimmt das?