- Offizieller Beitrag
Hallo,
heute Texte ich mal was zum "Hexenwerk".
Vario, Wandler und Kupplung.
Die Vario sitzt Vorne auf der Kurbelwelle.
Besteht aus der Antriebs-Scheibe außen mit Sternverzahnung und (logisch) dem Variator mit den Gewichten, Gleitstücken und der AbstandsRolle in der Mitte. Typisch 38mm.
Manchmal auch noch einer 2. Anschlag-Scheibe, die die Gewichte blockiert (Mofa).
Dann auch noch eine entsprechende (unterleg) Scheibe hinten am Wandler, sonst läuft der Riemen schief und lebt nicht lange.
Hinten, auf der Getriebeachse, sitzt der Wandler. Zum Riemenwechsel läst sich der außeinander drücken. Die beiden Scheiben.
Der ist mit der Kupplung unter der Glocke verbunden und die ganze Einheit dreht sich locker auf der Getriebewelle.
Ab einer gewissen Drehzahl reibt die Kupplung an der Glocke und die Getriebewelle fängt an sich zu drehen.
Der Roller setzt sich in Bewegung.
Steigt die Drehzahl der Kurbelwelle weiter an (Mit der Geschwindigkeit), drücken die Gewichte, über die Gleitstücke, den Variator "zusammen".
Der Riemen "steigt" vorne auf und hinten runter. Die Übersetzung ändert sich.
Mit dem richtigen Riemen / Rolle sowohl vorne wie hinten knapp unter "Oberkannte" der Scheiben.
Ein Edding leistet guten Dienst. Strich auf die Scheiben (innen wo der Riemen läuft) und man weiß. Drossel oder nicht.
Der Riemen "Putz" den Strich weg. Gleiches Ergebnis vorne und hinten = keine (Vario) Drossel, Riemen past.
Wartung.
Die "kleinen" haben Standard 8,5gr. (Mofa) oder 6,5gr. (der Rest) ab Werk. Mit alter Drossel manchmal auch andere Werte.
Entweder 16*13 oder 15*12mm.
Ans Herz gelegt sind 6gr.
Lebensdauer sind 5-10000km. Also neuer Riemen, auch neue Gewichte / Gleitstücke. Der Riemenwechsel ist auch viel einfacher. OK. Ist eh kein Stress.
Die "Großen" haben Standard 14-14,5gr. drinne. Ans Herz gelegt sind 12,5gr.
Anmerkung
Auf eignes Risiko. Bei meinem Alten 125er steht das Gewicht (14,5gr.) in den Papieren.
Und ja. Brief + Einzelabnahme.
Bitte keinesfalls "Normales" Fett verwenden. Wenn unbedingt nötig, dann Graphit Kugellagerfett oder Kupferpaste.
Geringste Mengen. Fett und Abrieb ergeben sonst einen unglücklichen "Reibemix". Gerade an den Gleitstücken.
Mit der Drahtbürste / Spiritus die Bahnen reinigen. Nicht Fetten / Ölen.
Und BITTE gleiche Gewichte. Nicht verschiedene aus der Wühlkiste. Tut den Simmerringen und Lagern der Kurbelwelle sonst nicht gut.
Halt "Unwucht".
Die "Neueren" Modelle haben auf der "Glocke" hinten noch einen Magneten sitzen. Der gibt über einen Sensor Impulse an die CDI.
Bei 25 oder 45km/h schlägt dann die Drossel zu.
Falls keine ausreichend genaue Waage. Alle Gewichte zusammen Wiegen und durch 6 Teilen.
Die Schraube an der Vario und Hinten an der Glocke lösen sich am "Besten" mit einem Schlagschrauber.
Ansonsten gibt es für die Vario Vorne ein Werkzeug um die "Vario festzuhalten. Zur Not, 2 Stücke Holz (Klotz) und eine Schraubzwinge.
Hinten, für die Glocke, da gibt es g.g. eine "BOA". Also einen Riemen für Ölfilter z.b.
Die ist auch später bei der Montage / Demontage der Kupplung hilfreich.
Noch ein Wort. Der Wandler beinhaltet eine Feder. Die drückt gegen die Kupplung.
Löst man die Kupplungsmutter (nicht die Glocke) das "Entgegenspringen" verhindern. Sonst Aua.
Häufig wird das "schwache" Anfahren bemängelt. Alternative Kupplungsfedern können "Wunder" bewirken.
Solltet Ihr "Nur" den Riemen wechseln, achtet auf den Sensor hinten am Wandler, so vorhanden. Einige CDI´s haben eine Drahtbruchsicherung.
Ohne Impulse von dem Magneten / Sensor, keine Zündung mehr. Springt an und geht nach 2-5sec gleich wieder aus.
Aus gegebenen Anlass. Wenn man hinten den Wandler außeinander drückt, rutscht der Riemen ganz rein. Mit etwas Bewegung.
Dann kann man "Versuchen" den alten Riemen runter zu holen (vorne über die Vario). Oder eben einen "Neuen" rauf.
Bei einem Riemen-Riss ist zumeist mehr zerschrottet, als der der Riemen.
Überreste in der Vario oder Wandler machen manchmal reichlich Stress. Auch die Gewichte in der Vario ...... sollten überprüft werden.
Noch ein Wort zur Sicherheit.
Die 3 Muttern Vario, Glocke hinten und die Kupplung drunter sind erst eine Stelle zu Entfetten und dann mit Sicherungslack, Mittelfest = Lösbar zu sichern.
Löst sich eine der Muttern während der Fahrt (die 125er sind auch mal mit 100 unterwegs),
dann ist der Schaden an Mensch (abflug) und Material (ersetzbar) gewaltig.
Vorher sollten die Muttern mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden . Die Drehmomente sind in einem anderen Thema schon Beschrieben.
Schnell kommt nach Fest ab. Und das wäre vorne dann die Kurbelwelle.
So, das war hoffendlich nicht zu "Langweilig".
Gruß
Mc Stender
Edit.: 14.03.2020 Die E4 Modelle 50ccm haben zumeist 5,5 oder 5,0gr. Gewichte verbaut.
Edit.: 19.02.2024 Nettes Video.
RE: Funktionsweise der Variomatik Gy6 139qmb Rossi TV
Du bekommst natürlich die Filmrechte..


